Rune Fleiter – Der Blog

Seit nun drei Jahren ist das Ruhr Reggae Summer Festival im Revierpark Dortmund mein Season Opener in die Festivalsaison. Das Wetter war anderes als in den Vorjahren fast perfekt und sorgte während der Konzerte permanent für karibisches Feeling und auch der vor der Bühne aufgeschüttete weiße Sand trug seinen Teil dazu bei.

Los ging es bereits Donnerstag Abend mit der Opening Party in der Dancehall Arena wo die lokalen Sounds von Irie Fire, I-Motion und Blockbuster Sound für ordentlich Stimmung sorgten. Am Freitag eröffnete dann Ede Whiteman um 14:00 Uhr das programm auf der Live Stage. Mit dabei hatte Ede Whiteman auch wieder seinen Label Kollegen Sittin Bull. Nachdem Sebastian Sturm und Nosliw bei gut über 30 Grad die Massen zum kochen brachten kam mit Richie Campbell aus Portugal der erste internationale Act des Tages auf die Bühne. Richie Campbell zählt in Portugal zu den absoluten Mega Stars der Szene und füllt mit seinen Konzerten riesige Hallen. Nach Jaya The Cat aus den Niederlanden folgte Irie Souljah und Cocoa Tea der eine der besten Shows des Festivals an diesen Wochenende bot. Headliner war Shootingstar OMI der mit seinem Urban Pop vorallem die weiblichen Zuschauer vor der Bühne begeisterte, besonders als er seinen Hit Cheerleader spielte. Nachdem auf der Live Stage Schluss war ging in der Dancehall erst so richtig die Post ab. Jugglerz und Pow Pow gaben sich dort die Klinke in die Hand und gönnten dem Publikum auch keine Pause. Einige Szenen davon findet Ihr im Video weiter unten.

Der Samstag begann mit der Dancing School von Swaggi Maggi auf der Live Stage bei deutlich angenehmeren Temperaturen als am Vortag. Im Verlauf der Show wurden es auch immer mehr Leute die begeistert mittanzten. Erster Live Act war Miwata der wieder nur ein Akkustik Set spielte. Mein absolutes Highlight an diesem Wochenende war die aus Istanbul stammende Band Sattas die direkt nach Miwata spielte. Sattas sind die einzige wirklich erfolgreiche Reggae Band aus der Türkei was auch daran liegt das die Songs großteils türkische Texte haben. Musikalisch bieten Sattas feinsten Roots Reggae der einfach Spaß macht. Für mich absolut empfehlenswert. Am späten Nachmittag gab es mit Makka B und Randy Valentine noch mal feinsten Roots Reggae bevor es dann mit Asian Dub Foundation und Dub FX deutlich dubbiger und experimenteller wurde. Besonders beeindruckt war ich als Nathan Lee, der Mann der die Querflöte spielte, auch noch anfing gleichzeitig zu beatboxen. Wer sich das ganze grad nicht vorstellen kann der sollte sich mal dieses Video hier anschauen (Asian Dub Foundation – Flutebox). Auch die Show von Dub FX, den ich bisher nur von den diversen Youtube Videos her kannte, war sehr geil wenn auch nicht unbedingt etwas für das reine Reggae Publikum. Abschluss des Abends bot dann Ganjaman mit einer Unplugged Show bis etwa kurz nach 2 Uhr in den Nacht. Ich hatte mich mit unserer Gruppe schon vorher in die Dancehall aufgemacht wo Warriorsound, Soundbwoys Destiny und Tek 9 auflegten. Für mich war es das erste Mal in vier Jahren dass ich ohne Kamera und so auf einem Festival unterwegs und feiern war. Um kurz nach 5 legte ich mich dann ins Zelt um noch ein wenig Schlaf zu bekommen.

Martin Jondo der wieder mit seinem DJ „Mr. NiceGuy“ unterwegs war eröffnete das Programm am letzten Festivaltag. Raphael lieferte ebenfalls eine sehr überzeugende Show ab und zählt ebenfalls zu meinen Favoriten an diesem Wochenende. Eine weitere Kandidatin für diese Liste ist Sara Lugo. Ihr Konzert auf dem Ruhr Reggae Summer war Ihr aktuell einziger Festival Gig in Deutschland was ich sehr Schade finde denn Ihr aktuelles Album „Hit Me With Music“ begeistert weltweit Reggae Fans. Auch wieder beim Ruhr Reggae Summer am Start war die Urban Brass Band Moop Mama. Auch wenn Moop Mama nicht wirklich viel mit Reggae am Hut haben so sind Ihre Shows doch immer voller Energie, Witz und Selbstironie und werden von den Leuten gefeiert. Auch ich bin bekennender Moop Mama Fan und habe mitten im Publikum fast die komplette Show mitgetanzt und -gefeiert. Co-Headliner und eine absolute Enttäuschung waren Morgan Heritage. Auch wenn auf den Flyern Live Showcase mit dabei stand hatte sich vermutlich jeder auf dem Festival mehr erwartet als das was dann kam. Das ganze Set avancierte schon nach kurzer Zeit zu einem reinen Promotion Set für das kommende Album wo einfach nur die Songs von Platte abgespielt wurden und selbst die Gesangseinlagen Playback waren. Besonders bitter sicherlich für alle die sich eine Tageskarte wegen Morgan Heritage gekauft hatten. Headliner waren dann Dub Inc aus Frankreich die dann doch noch einen versöhlichen Abschluss lieferten und in gewohnter Art und Weise ordentlich abfeierten.

Einige Impressionen von der Live Stage und aus der Dancehall habe ich für euch in einem Video zusammen geschnitten. Auf meinem Instagram Account findet Ihr noch einige Schnappschüsse die ich während des Festivals gemacht habe.

Besten Live Acts
Sattas, Richie Campbell, Sara Lugo

Enttäuschung des Festivals
Morgan Heritage

Bester Tune der Dancehall
Madness – One Step Beyond (Video #‎oldskoolpalance‬)

Festivalmaskottchen
Der kleine weiße Tiger? der den ganzen Samstag auf der Bassbox vor der Live Stage saß (Foto)

Bestes Kostüm
Der Typ mit dem grünen Dino

Alle Fotos von der Live Stage und aus der Dancehall findet Ihr wie gewohnt in der Galerie oder Ihr klickt folgenden Link. Fotos: Ruhr Reggae Summer 2015 – Dortmund