Quick Look: We Used To Be Tourists – The Benefit Of Doubt
We Used To Be Tourists konnten bereits mit ihrem großartigen Debüt „Making Friends With Ghosts“ (2015) und deutschlandweiten Touren inklusive Auftritte mit Bands wie Turin Brakes, The Fratellis und Torpus & The Art Directors sowie einer US-Tour mit Station beim Newport Folk Festival überzeugen. So sehr, dass die Nachwuchsförderung popNRW sich entschied, die Band zu unterstützen. Nun legen die vier Kölner Indie-Folker endlich ihr zweites Album nach welches in einer Woche am 21.09.2018 erscheinen wird.
Benedikt Schmitz, Kopf der Band, bringt das Konzept seiner Band auf den Punkt: „Zweifel ist unser Antrieb”. Und verpasst damit all den „Kein-Plan-B-Jüngern“ unserer Zeit eine heftige Ohrfeige. Denn so paradox es klingen mag – erst der ständige Zweifel hat das neue Album der Vier möglich gemacht. Da liegt nichts näher als es „The Benefit Of Doubt“ zu nennen.
Bis es jedoch soweit war, mussten We Used To Be Tourists viele Umwege gehen. Innehalten, nachdenken, verwerfen und nochmal machen. Benedikt Schmitz ist für dieses Album viel gereist. Die Songs sind nicht nur auf einer langen Amerika-Reise entstanden, sondern auch in Tel Aviv, Kopenhagen und auf Mallorca. Genau das hört man dem Album nun im besten Sinne an. Hier spielt zudem eine Band, die sich gefunden hat. Die einen Sound kultiviert, der irgendwo zwischen Americana, Folk und bittersüßem Pop changiert. Die lässige Grooves mit geradezu herzerweichendem Harmoniegesang kombiniert. Und dabei eine souveräne Leichtigkeit ausstrahlt, die man solch einer jungen Formation im ersten Moment gar nicht zutraut.
Tracklist:
01. Dirty Laundry
02. I Cried The Whole Way Home
03. Nashville TN
04. Haven’t You Heard
05. Anniversary
06. Counting Sheep
07. Barre
08. Signals
09. Walls
10. Muscle Memory
11. V70
Beim Opener „Dirty Laundry“ macht eine schüchterne Gitarre den Anfang. Dazu klimpert etwas Metallenes im Hintergrund. Bald schleicht sich ein gedämpftes Klavier dazu, bevor zweistimmiger Gesang einsetzt. Der Song baut sich auf und endet mit vierstimmigem Harmoniegesang, auf einem breiten Teppich von Harmonium und Geige.
Im fröhlich-beschwingten „Anniversary“ feiert Ben ein einjähriges Trennungsjubiläum. In „Counting Sheep“ geht es um die nächtliche Ruhe im mallorquinischen Hinterland. Der Song beginnt als simple Banjo-Ballade und schraubt sich unter dem fern-verhallten Klopfen einer perkussiven Gitarre zu einem epischen Ende hoch. „V70“ ist nicht nur eine Reise zurück in die ländliche Jugend, sondern auch eine Hommage an das Auto des Nachbarn. Überhaupt: Vieles dreht sich um’s Erinnern. „I still know how it feels“, singt Schmitz in „Muscle Memory“. Bezeichnend für das Album.
Die Aufnahmen zu „The Benefit Of Doubt“ hat die Band selbst in die Hand genommen. Mit Mikros und Laptop haben sich die Vier wochenlang in einem großen Hochschul-Raum eingesperrt und Spur für Spur an den neuen Songs gefeilt. Gemischt wurde das Album schließlich von Jeff Stuart Saltzman (Death Cab For Cutie, Two Gallants), gemastert von Adam Gonsalves (Sufjan Stevens, Angel Olson) in ihren Studios in Portland (OR).
We Used To Be Tourists zweites Album „The Benefit Of Doubt“ musste erst über Pfade des Zweifels, des Erinnerns gehen und dabei die richtigen Umwege nehmen, um letztlich ein erwachsenes Folk-Pop Album zu werden. Und passend zum Release des neuen Albums gehen We Used To Be Tourists im Oktober auf Tour durch Deutschland.
Tourdaten:
04.10.2018 DE – Köln – Artheater
05.10.2018 DE – Haldern – Haldern Pop Bar
06.10.2018 DE – Duisburg – Heimathafen
07.10.2018 DE – Münster – Pension Schmidt
16.10.2018 DE – Emden – Einstein
17.10.2018 DE – Hamburg – Ex-Sparr
18.10.2018 DE – Osnabrück – Grolsch Song Night
19.10.2018 DE – Dortmund – Sissi King Kong
21.10.2018 DE – Potsdam – Wohnzimmerkultur
23.10.2018 DE – Berlin – Alter Roter Löwe Rein
24.10.2018 DE – Helmbrechts – Filmwerk
25.10.2018 DE – Wiesbaden – Heimathafen
26.10.2018 DE – Freiburg – Bar am Funkeneck
27.10.2018 DE – Stuttgart – Galao
Angaben ohne Gewähr
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Bildquelle (We Used To Be Tourists Pressefoto):
Credits: Theresa Tropschuh | Web