Reggae Jam Festival 2015

Reggae Jam 2015 trotzt dem Unwetter

Im Vorbericht hatte ich mir die Frage gestellt ob das Reggae Jam eigentlich noch besser werden kann. Nach diesem Jahr kann ich sagen dass für das nächste Jahr auf jeden Fall beim Wetter noch Luft nach oben ist aber das kann man den Veranstaltern beim besten Willen nicht anlasten.

Wie auch in den Jahren zuvor kamen wir bereits Donnerstag Nachmittag in Bersenbrück an. Während ich noch den Weg in die Bersenbrück Innenstadt machen musste um mein Bändchen und den Pass abzuholen bauten die anderen währenddessen schon mal das Camp auf. Nachdem die Pavillons und die Zelte standen gab es erst einmal etwas zu Essen und einen guten Drink bevor wir uns auf den Weg machten und das Gelände erkundeten. Das erste Ziel war das Dubcamp wo unter anderem noch die aus Münster stammende Band “Home to Paris” spielten. Auf dem Weg dorthin nutzte ich einige Gelegenheiten um Videos für mein Impressions Video, welches Ihr am Ende dieses Berichts findet, aufzunehmen. Mit einiger Verspätung, genauer gesagt 60 Minuten später als angekündigt, fingen Home to Paris an. Die Mischung aus Indie, Ska, Balkan und Pop kam beim Publikum super an und nach nur wenigen Sekunden war der Platz vor der Bühne voll von tanzenden Menschen. Ganz habe ich mir das Konzert nicht angesehen denn mein nächstes Ziel war das Dancehall Tent wo Teacha Dee backed by Big Mama Sound, Beatsafari und Trettmann Hifi performten. Gesehen und dokumentiert habe ich allerdings nur die ersten beiden Acts. Besonders der Auftritt von Beatsafari hat mir sehr gut gefallen die eine Energiegeladene und sehr abwechslungsreiche Show boten.

Der Freitag begann sehr entspannt da das Festivalprogramm ja erst um 17.30 startete. So nutzte ich die Zeit um mir unter anderem im Pass Office noch einen Sticker für meinen Pass abzuholen der vorher vergessen wurde. Nachdem ich alles noch organisatorisch wichtige erledigt hatte ging es erst mal wieder in Richtung Dubcamp wo Jonspecta zusammen mit Marshall Madders auflegte. Da ich noch Zeit hatte chillte ich mich dort auf die Wiese und genoss einfach mal die Musik. Im Klostergarten angekommen richtete ich mich dann erst einmal im Pressebereich, bei den lieben Kollegen von Reggaeville, ein. Erster Act an diesem Wochenende war der in Jakarta, Indonesien geborene aber in Hamburg aufgewachsene Sing Songwriter Tóke. Ich hatte von ihm bis dahin noch nichts gehört, aber nachdem er Tags zuvor beim Da Sandwichmaker spontan performt hatte wurde er mir von vielen bekannten sehr empfohlen und ich kann nur sagen danke für den Tipp. Im Anschluss folgte für Reggae Jam Verhältnisse eine der längsten Show an die ich mich erinnern kann. Ganze 2 1/2 Stunden dauerte die Show von Suns of Dub bei der Jah Bami, Earl 16, Micah Shemaiah, Exile Di Brave, Addis Pablo und Strawl auf der Bühne standen. Eines meiner Highlights war der folgende Auftritt von Portugals Reggae Superstar Richie Campbell der wie nicht anders zu erwarten eine klasse Show zeigte. Sollte jemand Richie Campbell noch nicht kennen oder Live gesehen haben… sofort ändern! 🙂 Ähnlich viel Potential hat Jah Sun aus Kalifornien. Sein aktuelles Album “New Paradigm” wurde von der Reggae Jam backing Band #1, der House of Riddim Band, produziert und ist absolut hörenswert und auch Live ist Jah Sun jedes Mal wieder ein Genuss. Bitty McLean der direkt im Anschluss an Jah Sun spielte bot neben feinsten Lovers Rock auch eines der besten Redemption Song Cover die ich je gehört hab. Bei Mono & Nikitaman zeigte das Wetter dann zum ersten mal an diesem Wochenende dass es in diesem Jahr nicht auf Seiten des Reggae Jam zu stehen schien. Gewitter und Starkregen sorgten für eine Wasserschlacht vor der Bühne aber das Publikum bewies Nehmerqualitäten und feierte unbeirrt weiter, Respekt. Bei Pressure im Anschluss hatte sich das Publikum vor den Bühnen merklich verringert. Letzter Act der Nacht war der aus London stammende Singer und MC Tippa Irie der im Arsenal Trikot die bühne betrat und noch einmal alles vom verbliebenen Publikum forderte und auch selbst eine Top Show hinlegte. Die Show von David Rodigan in Dancehall Tent habe ich an diesem Abend leider verpasst.

Der Samstag begann nach einer kurzen Nacht und einigem an Rum Cola für mich irgendwie zu früh. Nachdem ich einen Kollegen zum Artist Check in gebracht hatte machte ich mich im ersten Regen des Tages auf zum Festivalgelände. Als ich ankam stand Ganjaman bereits auf der Bühne. Dieses Jahr gab es allerdings nur musikalische Leckerbissen. Währenddessen zog der angekündigte Sturm immer weiter in Richtung Reggae Jam. Auf den beiden Bühnen ging das Programm mit Mellow Mark, Ras Midas, Crosby Bolani, Uprising Roots, Nesbeth und Triston Palma weiter seinen normalen Gang. Eine der wenigen Änderungen in der Running Order war der eigentlich geplante Auftritt von Shuga. Diese tausche kurzfristig ihren Slot mit Mr Lexx der eigentlich am Sonntag hätte spielen sollen. Auf dem Campingplatz wurden die Besucher von den Helfern derweil aufgefordert Pavillons abzubauen und alles zu sichern. Auch das Dubcamp und das Dancehall Tent wurden derweil aus Sicherheitsgründen abgebaut. Mit beginn der Show von Winston Francis war auch der Regen wieder da und der sorgte sogar dafür dass die PA kurzzeitig ihren Geist aufgab. Nach 2/3 der Show gab es dann die nächste Unterbrechung und die sollte bis 23 Uhr dauern.

Reggae Jam 2015 - Neue Running Order

Reggae Jam 2015 – Neue Running Order (Foto: Björn Fehrensen)

Was war passiert? Ein großer Ast eines Baumes der zwischen den beiden Bühnen steht konnte dem Sturm nicht mehr Standhalten und krachte auf den hinter den Bühnen befindlichen Weg, zerstörte zwei Bauzäune und landete letztendlich in der Hase. Glücklicherweise wurde bei diesem Vorfall niemand verletzt Aus Sicherheitsgründen und wegen der Aufräum arbeiten wurde das Festival erstmal bis 23 Uhr unterbrochen. Video: Reggae Jam wegen Unwetter unterbrochen. Wie es hinter der Bühne aussah könnt Ihr hier im Video von Reggaeville sehen. Video: Reggae Jam 2015 – Crashed Tree Causes Festival Break. Besonderer Respekt geht dabei an das gesamte Reggae Jam Team, das THW und alle anderen Helfer die in kürzester Zeit in den Turnhallen der Schulen für alle Leute die z.B. ihr Zelt im Sturm verloren hatten Schlafplätze zur Verfügung stellten und auch für warmes Essen und Getränke sorgten.

Um kurz vor 23 Uhr wurde das Gelände dann wieder für die Besucher geöffnet und schnell füllte sich wieder der Platz vor den Bühnen. Trotz der langen Unterbrechung und mit Hilfe der Stadt Bersenbrück war es dennoch möglich allen verbliebenen Künstlern ihre Zeit auf der Bühne zu geben. Daraus resultierte dann eine etwas veränderte Running Order. Bis um 4 Uhr morgens ging die Party dann weiter und es kam einem vor als hätte es diesen Sturm gar nicht gegeben. Abschluss des Tages war der Auftritt von Anthony B dem man die späte Uhrzeit in keinster Weise anmerkte und der wie gewohnt mit einer unglaublichen Energie die Bühne unsicher machte und den Besuchern noch mal alles abverlangte.

Der Sonntag stimmte in Sachen Wetter dann wieder versöhnlich. Bei Sonne und angenehmen Temperaturen aus dem Zelt aufzustehen ist ja schon mal ein guter Anfang und bis einige Mini Regenschauer sollte dass den restlichen Tag auch so bleiben. Musikalisch startete der Tag mit dem aus Irland stammenden Owen Casey, ein Künstler auf den ich sehr gespannt war. Etwas enttäuscht war ich als ich feststellen musste dass Owen Casey leider ohne Band spielte aber als opener am Sonntag Mittag trotzdem eine schöne Show ablieferte. Ich würde mich freuen Owen Casey demnächst mal Live mit Band zu sehen. Etwas später durfte dann auch Dr. Ring Ding, der an diesem Wochenende den Co Moderater gab, mit seiner Band auf die Bühne. Auf der Special Stage durfte dann ein guter Freund zusammen mit seiner Band “The Easy Snappers” auf die Bühne und das backing für Ska- und Rocksteadysinger Alpheus spielen. Einzig Tony Tuff der um 15 Uhr hätte spielen sollen musste kurzfristig seinen Auftritt absagen. Die Veranstalter sorgen mit Fantan Mojah für mehr als würdigen Ersatz. Um 18 Uhr stand dann mit Ken Boothe ein Künstler auf der Bühne auf den sich eine Menge Leute gefreut hatten, besonders da er die letzten Male immer kurz zuvor seine Show auf dem Reggae Jam absagte.

Ab 19 Uhr zog das Programm noch einmal an als Chezidek, Assassin, Shuga und Mr. Vegas die Bühnen betraten und das Publikum mit feinen Dancehall Vibes versorgten. Letzter Act auf der Special Stage war dann Clay bevor dann mit Alpha Blondy um 22.45 der letzte Act des Festivals auf der Main Stage spielte. Sein Set begann Alpha Blondy mit Jerusalem und die Stimmung im Publikum war am Siedepunkt angekommen. Während Wish You Were Here lies es sich Alpha Blondy nicht nehmen kontakt mit dem Publikum aufzunehmen. Krönender Abschluss war dann Brigadier Sabari. Nach der Show richtete Veranstalter Sheriff das Wort an das Publikum und bedankte sich dabei bei seinem Team, allen Helfern und Besuchern. Am Ende holte er dann noch einen kleinen Teil der Crew auf die Bühne und lies sie zusammen mit dem Publikum wie in jedem Jahr in die höhe springen. Zum Schluss spielte die Bersenbrücker Kapelle Rote Heide noch eine Version von “I Shot the Sheriff”.

Hier gibt es jetzt das vorher schon angesprochene Impressions Video vom Reggae Jam mit Szenen vom Camping, Help Jamaica Beach, Sunfire Sound Station, Riverside Disco, Da Snadwichmaker, Dub Camp + Live Konzert von Home to Paris, der Hase, Bazar, Dancehall Tent mit Teacha Dee & Beatsafari, den Live Stages mit Richie Campbell, Spragga Benz, Anthony B, Dr. Ring Ding, Alpheus & The Easy Snappers, Chezidek, Clay und Alpha Blondy, der Kapelle Rote Heide und dem Sprung von Crew und Publikum zum Abschluss. Und jetzt etwas Eigenwerbung. Wenn euch dieses Video gefällt dann teilt es, gebt dem Video doch nen Daumen nach oben und abonniert meinen Kanal. Würde mich freuen. Und jetzt viel Spaß mit dem Video.

Reggae Jam Festival 2015 Impressions

Alle meine Fotos vom 21. Reggae Jam Festival gibt es bei Soundbwoy TV und natürlich hier in meiner Galerie sehen. Einfach auf die folgenden Links klicken.

Reggae Jam Festival 2015 – Part 1
Reggae Jam Festival 2015 – Part 2
Reggae Jam Festival 2015 – Part 3

Für weitere Berichte, Fotos und Videos schaut doch auch bei den folgenden Kollegen vorbei. Reggaeville, Irie Ites, Reggaelize It, Onelove Photo, Jamaicans.com, Stefan Mann, Christiane Nicely, Karl Peisker und bei all denen die ich jetzt vergessen hab.

 

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