Reggae Jam Festival 2017, wenn 72 Stunden einfach nicht reichen.
So viele Acts und so wenig Zeit, während des Reggae Jam Festivals sind 24 Stunden pro Tag eigentlich viel zu wenig. Besonders natürlich als Fotograf wenn man jeden Live Act auf den beiden Hauptbühnen mitnehmen möchte, so habe ich es zum Beispiel in diesem Jahr gar nicht zum Dub Camp geschafft wo ebenfalls eine ganze Menge toller Künstler gespielt haben. Deshalb empfehle ich euch mal direkt den Festival Report der Kollegen von Reggaeville die in gewohnter Weise ausführlich berichtet haben. Leider ist das Reggae Jam in allen Bereichen sehr knapp getaktet weshalb ich mir schon ab und zu mal wünsche das alles etwas entzerrt wird.
Los ging es für mich bereits am Donnerstag Abend bei der Opening Party im Dancehall Zelt und dem Auftritt von Bay-C (T.O.K). Der Freitag ist beim Reggae Jam generell der entspannteste da das Programm erst am späten Nachmittag startet, trotzdem war ich zusammen mit einigen Kollegen doch schon deutlich früher auf dem Gelände um uns im Pressebereich einrichten zu können. Richtig los ging es in diesem Jahr mit dem Screening des Films Kingston Crossroads auf der Leinwand zwischen den beiden Bühnen. Der von dem starken Regen zuvor sehr mitgenommene Platz war von der Crew perfekt präpariert worden so dass die meisten Besucher es sich auf dem Boden gemütlich machten und den Film schauten. Erster Live Act des Wochenendes war dann im Anschluss an den Film Marla Brown und Fyah T zusammen mit The Next Generation Family Band. Letztere Haben an den ersten beiden Tagen den Job der eigentlichen Haus und Hof Backing Band House of Riddim übernommen. Headliner des ersten Tages war dann Michael Rose. Anfangs noch etwas verhalten entwickelte sich seine Show im Laufe der Zeit deutlich und wurde immer besser. Meine persönlichen Highlights am ersten Tag waren allerdings die Auftritte von Runkus, Royal Blu & Blvk H3ro sowie Earth Kry.
Der Samstag begann wie auch die letzten Jahre mit der Frühstücksshow von Ganjaman. Im Anschluss folge dann ein kleiner Block mit deutschen Künstlern, darunter Mellow Mark, Götz Widmann und Tóke. Am Nachmittag gab es dann noch eine Veteran Session mit The Silvertones, The Heptones und Kushart. Es folgten Konzerte von Warrior King, Max Romeo, der seiner Tochter Xana Romeo während seiner Show etwas Zeit gab einige Ihrer Songs zu performen und Eek A Mouse. Dann kam das Konzert von Richie Stephens & The Ska Nation Band, mein Festival Highlight und eines der besten Konzerte welches ich in den letzten Jahren gesehen hab. Als Headliner spielte dann Christopher Martin, der besonders beim Weiblichen Publikum besonders gut ankam, und David Rodigan vs. King Jammy in einem friendly Clash. Speziell eingefleischte Soundclash Fans waren von dieser Art der Show nicht besonders angetan da es doch mehr ein Showcase als ein Clash war. Nichts desto trotz hatte die Show ihren Reiz und sorgte mal für eine tolle Abwechslung.
Der letzte Tag startete schon am Mittag mit dem Puppenspiel Der Reggae Hase Booo, ich gönnte mir aber noch eine weitere Stunde Ruhe und begab mich erst zum ersten Act Jampara & The Batta Lion auf das Festivalgelände. Neben Ganjaman tags zuvor durfte jetzt mit Dr. Ring Ding der zweite Host mit seiner Band (The Busters) auf die Bühne. Da Michael Prophet kurzfristig seine Show absagen musste gab es einige kurzfristige Änderungen, die größte dabei war der Tausch der Slots von Cham und Aswad. Am Nachmittag spielten dann noch unter anderem Iqulah, Don Carlos, Chuck Fenda, Perfect, Horace Andy und Anthony B der als vorletzter Act auf der Hauptbühne eine typische Powershow lieferte. Die anschließende Show von Aswad gehört leider zu den schlechtesten des ganzen Wochenendes und kam auch beim Publikum nicht besonders gut an. Die Soundshow (ohne DJ) erinnerte dabei stark an ein Pop Konzert. Headliner des Wochenendes war dann Ky-Mani Marley der zum Abschluss eine klasse Show spielte.
Am Ende bedankte sich Veranstalter Sheriff noch beim Publikum und den Helfern, holte dabei einige von Ihnen auf die Bühne, und überließ dann der Dorf Kapelle das Feld die mit Coversongs berühmter Reggae Klassikern das Reggae Jam 2017 beendeten.
Meine Fotos vom Reggae Jam findet Ihr wie üblich in der Galerie oder Ihr klickt einfach auf einen der folgenden Links.
Fotos: Reggae Jam Festival 2017 – Opening and Day 1
Fotos: Reggae Jam Festival 2017 – Day 2
Fotos: Reggae Jam Festival 2017 – Day 3