Quick Look: Summery Mind - Color

Quick Look: Summery Mind – Color

Heute erscheint mit Color (via Timezone Records) das neue Album von Summery Mind, es ist das lang erwartete Nachfolgealbum zum Vorgänger Belonging, welchen die Ostwestfalen vor nun 4 Jahren veröffentlicht haben. Zeit, die genutzt wurde um ausgiebig an neuen Sounds zu arbeiten, Zeit, die genutzt wurde zum Reflektieren.

Wir leben in “modernen Zeiten”, welche das Zeitalter des Populismus zu seien scheinen, gezeichnet durch Ängste, gesellschaftliche Verunsicherung, Hass, Diskriminierung und Narzissmus. Wir leben in einer Welt, die sich immer stärker in schwarz und weiß einzuteilen scheint, eintönig, farblos. Eine junge Generation findet sich wieder zwischen Hoffnung und Zweifel, zwischen Aufbegehren und Angst; eine Generation, die nach Selbstausdruck und Selbstverwirklichung strebt und mit anschauen muss, wie diese Gesellschaft langsam an den Rand des Wahnsinns getrieben wird.

Nun ja, aber eigentlich sieht sich Summery Mind nicht als politische Band und sie wollen erst recht nicht mit dem Finger auf jemanden zeigen und die Schuld zuweisen. Das passiert schon oft genug. Der Band geht es bei diesem Album um Identität und Selbstverwirklichung, darum eine junge Generation weiter zu ermutigen ihre wirklich eigenen Meinungen und Gedanken zu bilden, vorurteilslos durch die Welt zu gehen, Verantwortung zu übernehmen und sich ihre Anschauung der Welt in all ihren bunten Farben zeichnen, anstatt in einem Schwarz-Weiß-Denken zu verfallen.

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Nun war ich nicht nur beim Pre-Release Konzert vor zwei Wochen (03. Mai 2019) im Movie Bielefeld mit dabei sondern hatte auch die Möglichkeit vorab in das Album rein zuhören. Ob und wie mir das Album gefallen hat könnt ihr nun folgend lesen. Bitte bedenkt dass es sich hier um meine eigene, sehr subjektive, Meinung handelt.

Color startet mit dem anderthalbminütigen Intro Light, dass von einem einfach Pianospiel direkt in den ersten Song Blue überleitet. Sowohl Intro wie auch Song sind dabei aber nicht aufeinander angewiesen und funktionieren auch jeweils für sich. Blue ist übrigens die erste Singleauskopplung aus Color und erschien bereits am 08.03.2019. Danach folgt mit Futuremakers schon mein absoluter Favorit. Direkt beim ersten hören musste ich an Bands wie Dream State, The Nearly Deads und Paramore denken. Nun sind Vergleiche immer so eine Sache und gerade ein Vergleich zu Paramore ist immer noch schwierig. In diesem Fall aber total positiv gemeint denn der Song schafft es direkt von Anfang an mich auf mehreren musikalischen Ebenen zu begeistern und dafür bietet sich ein Vergleich nun mal am besten an.

Mit Casual And Young und Shipwrecked folgen dann nicht nur zwei weitere Singleauskopplungen sondern auch zwei Song die mir ebenfalls besonders gut gefallen und ebenfalls auf der Liste meiner Favoriten laden. Mit River folgt dann ruhigste Song des ganzen Albums. Hier wurde komplett auf das Schlagzeug verzichtet. So hat es fast etwas von einem mit 2:38 sehr langen Interlude und passt gerade deshalb sehr gut zwischen die anderen Songs.

Ebenfalls ein ganz starker Song ist Dead-End Road. Dieser startet ruhig und nur mit Piano, entwickelt sich dann aber schnell zu einem sehr kraftvollen Song. Hier wurde zudem etwas mehr am Sound experimentiert und erstmals Vocal Samples genutzt. Bevor es aber zum Ende des Albums geht fehlt noch der letzte meiner Lieblingssongs, dabei handelt es sich um Infected. Ähnlich wie bei Casual And Young gefällt mir hier besonders der Mix aus seichten und kraftvolleren Passagen. Nach dem letzten Song folgt mit Dark noch ein Outro welches vom Sound her an das Intro Light angelehnt ist und einen perfekten Abschluss für ein rundum gelungenes Album bietet.

Tracklist:
01. Light
02. Blue
03. Futuremakers
04. Just Say No
05. Casual And Young
06. Shipwrecked
07. River
08. Someone
09. Dead-End Road
10. Isolated
11. Infected
12. A Scrap Of Love
13. Dark

Mit Color hab ich hier nach langer Zeit mal wieder ein Album was es schafft mich auch noch nach mehrmaligem durch hören weiterhin zu unterhalten und dabei mehr als die mittlerweile typischen 10 Songs hat. Das ich ein großer Freund von Female-Fronted Bands bin und es musikalisch einige Parallelen zu Bands gibt die ich besonders gerne höre war hier sicherlich förderlich aber nicht ausschlaggebend. Summery Mind haben mit Color einfach ein Klasse Album abgeliefert. Davon könnt ihr euch übrigens mit folgendem Video zur ersten Single Blue selbst überzeugen. Natürlich könnt ihr auch beim Streaming Dienst eures Vertrauens vorbei schauen und dort Color komplett Streamen. Color kann locker mit großen Produktionen mithalten, der Sound ist kraftvoll, die Stimmen klar und einfach klasse produziert. Einzig die Gesamtlautstärke ist ein kleiner Schwachpunkt, wenn man es überhaupt so nennen will, denn im Vergleich zu anderen Alben die ich besitze ist Color doch recht leise abgemischt. Beim skippen von einem zum anderen Album sorgte dieser Umstand beim ersten Mal für einen kleinen Schock.

Summery Mind - Blue (Official Video)

Color ist als Digipack und Download verfügbar sowie in einem exklusiven, limitierten Boxset, welches neben dem Digipak, ein großes Bookletheft mit Einblicken in den Entstehungs- und Veröffentlichungsprozess des Albums, eine Bonus CD mit 5 Instrumentals, 5 Demoaufnahmen sowie 3 bislang unveröffentlichten Akustik-Liveaufnahmen, eine signierte Autogrammkarte, Bandbild sowie Sticker und Plektren enthält. Das Album ist seit heute (17.05.2019) offiziell verfügbar.

Summery Mind im Web:
Webseite
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Youtube

Bildquelle (Summery Mind Pressefoto):
Credits: Timo Jäger Web

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